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Georgswalde Nr 8 - ein Stammhaus der Holfelds

Die Ortsgründung von Georgswalde reicht in das 14. Jahrhundert zurück. Von den ersten bescheidenen Wohnhäusern aus dieser Zeit existiert zweifellos keines mehr, aber als um 1730 anstelle eines einfachen Holzkirchlein die imposante Barockkirche in der Stadtmitte errichtet wurde, existierten um den Marktplatz bereits eine Reihe solider steinerner Wohnhäuser im Stil der regional üblichen Umgebindehäuser. Irgendwann begann man, der Übersicht wegen die Häuser durchzunummerieren, beginnend in der Ortsmitte, Straßennamen wurden erst im 20. Jahrhundert eingeführt. Bereits 1552 wurde vom Landbesitzer Georg von Schleinitz das erste Gericht mit Vogt, Richter und Schreiber gegründet. Das Haus erhielt die Nummer 1, die auch das spätere Hotel "Stadtgericht" behielt. Das Pfarramt am Marktplatz erhielt die Nummer 5 und gleich rechts daneben in der Kirchgasse folgte am Ende des Pfarrhausgartens das heute denkmalgeschützte Haus 8. Dieses Haus ist auf besondere Weise mit den Holfelds verbunden.
Wie alt das Haus Nummer 8 wirklich ist, lässt sich noch nicht genau feststellen - die Initialen über dem Hauseingang weisen zumindest auf das Jahr 1771 hin. In den Georgswalder Tauf- Heirats und Sterbematriken wurde mit dem Jahr 1772 begonnen, den jeweiligen Ereignissen auch Hausnummern zuzuordnen - in diesen Matriken findet das Haus mit Joseph Holfelt und seiner Ehefrau Eleonora, geb. Ohmann, eine erste Erwähnung.
Nach vorliegenden Aufzeichnungen gehörte das Haus spätestens um 1800 dem Handelsmann Anton Holfeld (1747-1825), der das Haus für seinen ältesten Sohn Josef Holfeld (1779-1814) ausstattete. Anton Holfeld selbst wohnte mit seiner Frau Theresia, geb. Richter, in Neugeorgswalde 24 - dort sind all ihre 13 Kinder geboren und aufgewachsen.
Nach dem Geburtsbuch der katholischen Kirchengemeinde von Altgeorgswalde wurde Eleonora als erste Tochter Joseph Holfelds im Jahr 1803 im Haus 478 geboren. Für seine Töchter Juliana im Sommer 1805 und zwei Jahre später Karolina ist als Geburtshaus die Hausnummer 8 genannt - inzwischen hatte im Zuge einer generellen neuen Nummerierung der Häuser, von der Stadtmitte aus gesehen, das Haus die Nummer 8 erhalten.
Als Joseph Holfeld im Jahr 1814 im Alter von 35 Jahren starb, heiratete seine acht Jahre jüngere Witwe Anfang 1815 den 42-jährigen Wittwer Joseph Pohl und zog mit ihren Kindern zu ihm in den Ortsteil Wiesenthal.
Als Nachfolger für das Haus 8 kam Josephs jüngerer Bruder Franz Anton Holfeld, Gründer der Firma May&Holfeld, schon nicht mehr in Betracht, denn er bewohnte zu dieser Zeit schon das prächtige Haus 195 am Marktplatz - dort hatte ihm seine Frau Maria Theresia, geb. Spiegel, zwischen 1811 und 1831 zwölf Kinder geboren.

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