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Die Besiedelung des nordböhmischen Niederlandes vor und nach dem Dreißigjährigen Krieg

Zwischen dem wendischen Siedlungsgebiet um Bautzen und Siedlungsgebieten an oberer Elbe und Moldau gab es im Mittelalter kaum Ansiedlungen. Das Gebiet nördlich des Schöberbergs gehörte ursprünglich zur Mark Meissen und kam erst 1158 an Böhmen, die Besiedlung erfolgte hauptsächlich im 13. Jahrhundert, die Siedler waren zunächst ausschließlich Deutsche. 

Schluckenau wurde als sächsisches Dorf gegründet und 1281 erstmalig erwähnt. Zur Herrschaft Tollenstein-Schluckenau, die von 1360 bis 1464 dem Geschlecht der Berka von Duba gehörte, zählte auch Georgswalde, dessen erste geschichtliche Erwähnung auf das Jahr 1346 zurück geht.

Das Böhmische Niederland ist der aus dem nördlichsten Böhmen nach Sachsen vorspringende Landesteil zwischen Elbe und Spree, ein Bergland aus Granitgestein ohne wesentliche Bodenschätze, mit wenig ertragreicher Landwirtschaft.
Im Laufe der Zeit entstanden sogenannte Industriedörfer mit kleinen Betrieben (Textil- und Bekleidungsindustrie, holzverarbeitende und Bauindustrie, Kunstblumen u.a.). Zu den wichtigsten Industriezentren wurden die Städte Warnsdorf, Rumburg, Georgswalde, Schönlinde, Schluckenau, Nixdorf und Hainspach.
Das Niederland mit seinen kilometerlangen Waldhufendörfern hatte eine sehr große Bevölkerungsdichte. Es brachte viele bedeutende Männer der Kirche, Künstler und Industrielle hervor. Das Niederland bildete eine Brücke zwischen Prag und Bautzen.

(Auszüge aus Hemmerle: Sudetenland, Bechtermünz-Verlag 1996)